••• Was heißt eigentlich "WebQuest"?
Der
Begriff setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: Web + Quest.
"Web" steht für das World Wide Web - also für das
Internet. Der Begriff "Quest" bedeutet ein herausforderndes Abenteuer
bzw. eine anforderungsreiche Suche, wie sie mittelalterliche Ritter
unternahmen, um den Gral zu finden. Zwar gibt es bei WebQuests selbst
keinen Gral zu entdecken, aber immerhin handelt es sich um Aufgaben,
welche die Persönlichkeit der Lernenden herausfordern und sie
zu fesseln vermögen.
••• Wer hat
WebQuests erfunden?
Bernie Dodge von der San Diego State University erschuf 1995 das
WebQuest-Konzept mit einer einfachen und transparenten didaktischen
Struktur, in deren Rahmen Unterrichtsaktivitäten mit Neuen
Medien geplant werden. Der Schweizer Heinz Moser entwickelte im Jahr
2000 das Prinzip weiter und machte es mit seinem Buch "Abenteuer
Internet" im deutschsprachigen Raum bekannt. Mosers Vision sieht vor,
dass die Schüler/innen mit ihren mehrstufigen Lernprojekten eine
Wissensbasis im Netz schaffen, die ohne Anspruch auf Vollständigkeit wiederum anderen Lernenden dient.
Damit eng verbunden ist der Begriff der "Lernspirale", der die Unabgeschlossenheit des Wissens deutlich macht.
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Warum
braucht die Welt WebQuests?
Grundsätzlich
besteht große Einigkeit darin, dass die Medienkompetenz eine
wichtige Schlüsselqualifikation für die Zukunft
darstellt. Aufgabe der Schulen ist es nun, diese zu fördern.
Darüber hinaus bieten neuen Medien hervorragende Chancen
für ein neues Lernmodell, das auf Entdeckergeist und
Beteiligung der Lernenden beruht. Mittlerweile hat sich bei den meisten
Pädagogen die Überzeugung durchgesetzt, dass es nicht
ausreicht einfach nur Computer in die Schulen zu stellen, zumal
zielloses Surfen sicherlich kaum Lernfortschritte bringt. Gefragt sind
also Methoden, die eine gewisse Struktur aufweisen, aber auch die
Spielräume der Lernenden nicht unnötig verengen.
WebQuests bieten hierfür ein passendes konzeptionelles
Gerüst.
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Was
gehört zu einem WebQuest?
Zu einem WebQuest gehören folgende Elemente: eine ansprechende
Thematik, herausfordernde Fragestellungen, eine Reihe von Ressourcen
und die Präsentation der Ergebnisse - möglichst im
Internet. Nicht unter diesen Begriff fallen beispielsweise
vorstrukturierte Lernaufgaben, die auf einer Internetseite
gelöst werden können und keine weiteren Recherchen
verlangen. Für die Planung und Durchführung von
WebQuests schlägt Moser ein Modell mit sechs Schritten vor:
Thema, Aufgabenstellungen, Ressourcen, Prozess, Evaluation und
Präsentation (so wie in diesem vorliegenden WebQuest
umgesetzt). Grundsätzlich unterscheidet man zwischen
kurzfristigen (kleinen) und langfristigen (großen) WebQuests.
Die kurzfristigen WebQuests umfassen nur wenige Unterrichtsstunden, in
denen Schüler/innen nach Informationen suchen und diese
für eine Präsentation aufbereiten. Die langfristigen
WebQuests können mehrere Monate Zeit in Anspruch nehmen und
beinhalten komplexere Fragestellungen.
aus: Heinz
Moser: Abenteuer Internet. Lernen mit WebQuests, Zürich 2000.
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Wo kann ich
mehr über WebQuests erfahren?
Folgende Internetseiten bieten weitere Informationen zum Thema
"WebQuest":
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